In dem Film „Matrix“ gibt es den „Verräter“ Cypher, der Morpheus und Neo ausliefert, weil ihm ein wunderschönes Leben innerhalb der Matrix versprochen wird. Cypher weiß genau, dass die Matrix nur eine Illusion ist und nicht die Realität darstellt, aber es ist ihm egal, Hauptsache er hat ein „schönes Leben“, egal ob es in der Realität oder nur in seiner Einbildung, stattfindet. Der Einwand, dass Matrix doch nur ein fiktionaler Film ist, ist sicher richtig, aber ich bin mir nicht sicher, ob diese grundsätzliche Einstellung von Cypher nicht von einigen Esoteriken und religiösen Menschen geteilt wird. Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass einigen Menschen durchaus bewusst ist, dass sie an eine Illusion „glauben“. Es ist Ihnen aber egal, Hauptsache sie fühlen sich wohl dabei.
Danke für Ihre gute Frage und ich teile Ihre Sorge. Auch ich gehe davon aus, dass es gläubige Menschen gibt, die die Frage „Was bringt mir der Glaube?“ vor die Wahrheitsfrage „Stimmt es, was ich da glaube?“ stellen. Das ist natürlich höchst bedenklich. Gerade weil eine Sache, die einen (vermeintlich) hohen „Nutzen“ verspricht, nicht deshalb auch automatisch wahr sein muss.
Der fromme Wunsch alleine reicht freilich nicht aus, eine Sache bzw. Weltsicht wahr werden zu lassen; das gilt natürlich nicht nur für theistische, sondern auch für nicht-theistische Weltanschauungen.
Deshalb liegt mir persönlich sehr viel an der angesprochenen Wahrheitsfrage, denn auf der Antwort, die z.B. auf die Frage „Stimmt es, was Christen glauben?“ herauskommt, baut ja extrem viel auf. Denn wenn es nicht stimmt, dann gibt es keinerlei Grund, sich dem christlichen Glauben zu nähern (dann wäre es sogar höchst falsch). Wenn der christliche Glaube aber stimmt – wenn also Christus tatsächlich auferstanden ist – dann ist die christliche Botschaft die wichtigste Botschaft, die es gibt.
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