Sie schreiben, dass die Progressiven Kreationisten daran glauben, dass Gott jedes Lebewesen inklusive den Menschen GEZIELT erschaffen hat und diese nicht durch Evolution entstanden sind. 1.) Das würde bedeuten, dass Gott wie eine Art Zauberer, Magier etc. agiert hat. Etwas was lt. Bibel verboten ist und mit Heidentum in Verbindung gebracht wurde. 2.) Es wirkt irgendwie nicht schlüssig, wenn wir NICHT durch Evolution entstanden sind, dass Gott uns mit so vielen Organen „gesegnet“ hat die meist nur Probleme machen oder nutzlos sind. So zum Beispiel der Blinddarm oder das Steißbein, welches von der Wissenschaft als ein verkümmerter Schwanz angesehen wird. Also Organe, die einstmals eine Funktion hatten, diese aber nicht mehr haben. Das widerspricht einer gezielten Schöpfung, spricht eher für Evolution, Mutationen etc. was aber wiederum von Progressiven Kreationisten abgelehnt wird.
Danke für Ihre Frage, die ich – bewusst – knapp beantworten möchte. Und das mit folgendem Grund: Die Diskussion, welche Auslegung des Schöpfungsberichts denn nun die richtige sei, ist freilich eine innerchristliche Kontroverse par excellence und hat es daher auf einem Blog, der sich vornehmlich als Gesprächsangebot für Leute mit nicht-christlichem Hintergrund versteht, schwer.
Ich traue mir ohnehin nicht zu, beurteilen zu können, ob jemand, der meint, Gott schuf durch Evolution, auf gar keinen Fall ein engagierter Christ sein kann. Vor diesem Hintergrund kann ich es gut aushalten, wenn Sie einem „Progressiven Kreationismus“ skeptisch gegenüberstehen – aber Ihr Einwand berührt eben nicht die eigentlich wichtige Frage:
Stimmt es, was Christen glauben?
Die Frage zielt freilich nicht darauf ab, von welchem „Erdentwicklungsmodell“ ausgegangen wird. Denn wie gesagt: Ich würde ganz frech behaupten, dass ein Vertreter einer 6-Tage-Schöpfung oder eines Progressiven Kreationismus ebenso ein „waschechter“ Christ sein kann, wie derjenige, der davon ausgeht, dass Gott durch Evolution schuf.
Dieser Bereich kann also nicht Kern des christlichen Glaubens – und das passt ja auch: Christen glauben schließlich nicht an ein bestimmtes Dogma oder eine Institution, sondern in erster Linie an eine Person – die Person Jesus. Sie haben hiernach nun nicht gefragt, von daher belasse ich es einmal bei dieser Andeutung. Es ist aber ein entscheidender Hinweis, wie ich finde.
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