Im Beitrag Nr. 144 beschreiben Sie ihre persönliche Erfahrung mit Jesus und wie das Ihr Leben verändert hat. Das ist hört sich sehr schön an und ist beneidenswert. Ich sehe hier allerdings aber folgende Probleme. 1.) Viele Menschen, auch Gläubige, warten ein Leben lang auf so eine Erfahrung und erleben sie nie – d.h. sie leben einfach ihren blinden Glauben weiter, aus Gewohnheit, Hoffnung, weil sie sich besser fühlen (gleicher Effekt wie Meditation oder Yoga) etc. etc. Warum erfahren es nur die Wenigsten? Handelt Jesus nach dem Zufallsprinzip? Man kann jetzt wohl kaum allen unterstellen, dass sie die Zeichen nicht richtig deuten oder sehen. D.h. erfahre ich nach einiger Zeit, trotz Bemühungen, nicht das was Sie beschreiben, spricht wohl nichts dagegen den Glauben an Jesus/Gott aufzugeben, denn relevant ist für mich nur das, was ich erlebe und nicht was mir andere darüber erzählen. 2.) Die von Ihnen beschriebenen Erfahrungen erleben auch Anhänger anderer Religionen (zB. Hinduismus). Das führt natürlich dazu, dass sie sich in ihrem Glauben gestärkt fühlen (sonst gäbe es ja nicht so viele Religionen). Auch wenn sie von Jesus schon mal was gehört haben sollten, gibt es für sie aufgrund dieser persönlichen Erfahrungen (mit ihrem Gott) keinen Grund die „Seiten“ zu wechseln. Somit wäre man wieder bei der Frage warum Gott (wenn es ihn gibt) so viele Religionen zulässt.
Danke für Ihren Fragen, die ich gut nachvollziehen kann. Ob nur die wenigstens Jesus erfahren, kann ich nun nicht sagen, da die Stichprobe an Leuten, die mir zur Verfügung steht, viel zu klein ist, um daraus repräsentative Ergebnisse abzuleiten. Aber Sie haben natürlich Recht, wenn Sie anmerken, dass es sicherlich nicht wenige gibt, die sich die Frage stellen: „Warum erlebe ich so wenig mit Jesus?“ Ich könnte hierzu zwar etwas sagen, meine Antwort würde aber niemals an die ausgezeichneten Ausführungen Hans P. Royers heranreichen. Von daher lade ich Sie herzlich ein, sich dessen hervorragenden Vortrag mit dem Titel „Warum erlebe ich so wenig mit Jesus?“ einmal anzuhören.
Nun zu Ihrer zweiten Frage: Soweit ich es beurteilen kann, ist die Anzahl an „Seitenwechslern“ aktuell höher, als man spontan annehmen mag. Wenn z.B. der aktuelle Wechsel- bzw. Wachstumstrend von Christen in China so weitergeht, wird derzeit davon ausgegangen, dass die Zahl von Chinas Christen in den nächsten 30 oder 40 Jahren ähnlich hoch sein wird, wie die der Christen in den USA oder in Brasilien. In Teilen Indiens hat sich die Zahl der Christen und christlichen Gemeinden in den vergangenen zehn Jahren beinahe verdreifacht. Oder wenn Sie es konkreter mögen: Sie kennen wahrscheinlich auch Geschichten wie die von Sadhu Chellappa, Fallbeispiele eben.
Natürlich haben Sie Recht, wenn Sie nun sagen, dass z.B. der Hinduismus in Indien oder der Buddhismus in China immer noch federführend sind. Das wollte ich auch gar nicht bestreiten. Ich wollte mit meinen Ausführungen nur zeigen, dass selbst in Ländern wie diesen alles andere als Stillstand herrscht, was die Begegnung mit Jesus angeht. Klar, von so etwas berichtet die Tagesschau natürlich eher selten bis gar nicht, aber das sollte uns nicht denken lassen, dass sich diesbezüglich in der Welt nichts tut.
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